Stellungnahme des Ortsverbandes Werdohl BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN zum jetzt vollzogenen Ausstieg aus der Stromproduktion in Atomkraftwerken in Deutschland.
Die Stromproduktion in Atomkraftwerken in Deutschland ist seit dem späten Samstagabend Geschichte.
Damit wird ein Beschluss des Bundestages, der im großen gesellschaftlichen Konsens herbeigeführt wurde, endlich Realität.
Nur zur Erinnerung, dieser Beschluss wurde auch mit den Stimmen der CDU/CSU gefasst und auf Drängen der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sogar noch vorgezogen. In diesem Punkt haben Teile der CDU/CSU wohl Erinnerungslücken.
Dass der Ausstieg aus der atomaren Stromproduktion ein vollkommen richtiger Schritt ist, daran gibt es keine Zweifel.
Auch wenn immer wieder angeführt wird, das unsere Nachbarländer an der Kernenergie weiter festhalten und sogar neue Atomkraftwerke planen bzw. bauen ändert sich an diesem Punkt nichts.
So hatte z.B. Frankreich im letzten Jahr massive Probleme, ihre AKW zu betreiben, weil aufgrund des Klimawandels nicht genug Kühlwasser für die AKW zur Verfügung stand. Das Problem ist nicht durch den Neubau von AKW zu lösen, sondern nur durch den massiven Zubau von erneuerbaren Energien.
Schaut man sich die Gesamtkosten an, die ein AKW verursacht, so ist Atomstrom immer der teuerste Strom, der produziert wird. Nur durch massive Subventionen aus Steuergeldern wird der Strom überhaupt bezahlbar.
Ist der Ausstieg aus der atomaren Stromproduktion zum jetzigen Zeitpunkt richtig, wo doch so wenig wie möglich CO2 ausgestoßen werden muss?
Diese Frage wird auch bei uns rege diskutiert.
Fakt ist, dass auch die Produktion von Strom im AKW nicht CO2 neutral ist.
Zitat: „Laut einem IPCC-Bericht von 2014 liegen die Treibhausgasemissionen von Kernkraftwerken über den gesamten Lebenszyklus im Bereich von 3,7 bis 110 Gramm CO2- Äquivalenten pro Kilowattstunde.“ Quelle: Umweltbundesamt.
Fakt ist auch, je länger AKW betrieben werden, desto länger blockieren sie den Ausbau der erneuerbaren Energien, weil sie mit ihrem Strom die Stromnetze blockieren und durch die schon angesprochenen notwendigen Subventionen Geldmittel, die für andere Zwecke gebraucht werden, verschlingen.
Fakt ist auch, der Beschluss zum Atomaustieg wurde 2011 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima gefasst.
Ein guter und richtiger Beschluss!
Leider ist in den Jahren danach der massive Ausbau der erneuerbaren Energien immer wieder durch CDU/CSU und FDP verhindert worden.
Auch die Suche nach einem Endlager für den Atommüll ist immer noch nicht abgeschlossen und gerade die CSU sperrt sich bei allen Lösungsansätzen hierzu, sobald Bayern in irgendeiner Form betroffen ist.
Aber wir sind auf einem guten Weg, diese Versäumnisse aufzuholen.
Dazu ist neben der sehr guten Arbeit der GRÜN geführten Ministerien auch jeder/jede einzelne von uns gefragt.
Weder das Festhalten an veralteten Technologien, noch die substanzlosen, populistischen Rufe nach der Förderung von ineffizienten Technologien (z.B.E-Fuels), bringen uns weiter, sondern ein gesellschaftliches Miteinander zum Erhalt einer lebenswerten Zukunft.
Der Vorstand des Ortsverbandes Werdohl BÜNDNIS/90DIE GRÜNEN
Nadine Stäblein
Andre Stäblein
Jens Ott
An der Repke 22
58791 Werdohl
16.April 2023
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